Mit der Übernahme von Locker Room (einer beliebten Plattform zum Chatten über Sportnachrichten) im März hat Spotify seine Absicht deutlich gemacht, in Social Audio einzusteigen. In nachfolgendem Pressematerial drückten sie aus, dass sie das, was Clubhouse so beliebt macht – spontane Gespräche zu aktuellen Themen – mit dem verbinden wollten, was vielen dieser Art von Apps fehlte: Ein Ort, um Gespräche für den späteren Gebrauch aufzuzeichnen. Darüber hinaus erklärte Spotify, dass Benutzer Live-Audiostreams als On-Demand-Podcasts für den Zugriff über eine eigene App veröffentlichen können.
„Interaktivität und Lives sind etwas, wonach unsere Macher gefragt haben“, sagt Gustav Soderstrom, Head of Research and Development bei Spotify. „Ein Gespräch zwischen ein paar Leuten, das hat sich als ein viel interessanteres Live-Format herausgestellt.“
Betrete den Greenroom
Es wurde keine Zeit damit verschwendet, den Plan in die Tat umzusetzen. Anfang dieses Monats wurde Spotify Greenroom angekündigt und ist ab sofort auf iOS und Android in über 135 Märkten weltweit verfügbar. Der Greenroom wurde mit Blick auf die SchöpferInnen und KünstlerInnen entwickelt und die Interaktivität und Verbindungen zwischen den Teilnehmern in Live-Räumen optimiert.
Die App beinhaltet:
- Neues App-Branding (auch bekannt als Greenroom) und ein neuer Gesamt-Look
- Die Möglichkeit für jeden Benutzer, Live-Räume zu hosten oder daran teilzunehmen
- Eine Möglichkeit, Greenroom mit den Spotify-Anmeldeinformationen beizutreten
- Ein neues Onboarding-Erlebnis, das die Interessen der Nutzer in den Mittelpunkt stellt
- Aufnahmefunktionen, damit On-Demand-Inhalte mit Live-Gesprächen ergänzt werden können
- Chat-Steuerelemente, um das bestmögliche Erlebnis zu gewährleisten
Auf die SchöpferInnen ausgerichtet
Spotify hat erklärt, dass sich das Angebot von Greenroom laufend weiterentwickeln wird, da sie mehr darüber erfahren werden, was SchöpferInnen und HörerInnen von ihrem Live-Audioerlebnis erwarten. Um sich von anderen Marktteilnehmern abzuheben, setzen sie auch auf den Creator-zentrierten Ansatz und bieten finanzielle Unterstützung in Form eines Creator Funds an.
In einer Pressemitteilung heisst es: „Im Interesse, Greenroom zur führenden schöpferfreundlichen Live-Audio-Plattform zu machen, sind wir stolz, ankündigen zu können, dass wir einen Spotify Creator Fund ins Leben rufen werden, der Live-Audio-Erstellern helfen wird, ihre Arbeit zu monetarisieren. Jeder kann sich anmelden, um mehr über die Teilnahme zu erfahren, wenn der Creator Fund im Laufe dieses Sommers eröffnet wird.“ Durch das Angebot eines offenen finanziellen Anreizes hoffen sie eindeutig, aufstrebende Talente in der Social-Audio-Landschaft zu gewinnen.
Das Potenzial von Social Audio
Als der erste Kauf von Locker Room angekündigt wurde, zitierte Spotify-CEO Daniel Ek viele in der Branche, als er argumentierte, dass alle bald auf Social Audio gehen werden. Er beharrte darauf, dass jede grosse Plattform Live-Audio-Erlebnisse übernehmen wird und, dass sie letztendlich den gleichen Weg von Stories (ein Feature, das ursprünglich von Snapchat populär gemacht wurde, aber jetzt plattformübergreifend gedeiht) folgen werden, die jetzt allgegenwärtig sind. Dies weckte natürlich das Interesse der Marketingspezialisten, die begannen, darüber nachzudenken, wie diese verschiedenen Plattformen die Affinität zwischen Schöpfern und Fans fördern und wie sie Audioinhalte in eine umfassendere Werbestrategie integrieren könnten.
Da sich der Bereich von Social Audio jedoch ständig weiterentwickelt, ist es wichtig zu bedenken, dass es nicht bei der Werbung aufhört. Organisch gesehen bietet die Entwicklung von Social Audio als eigenes Medium die Chance, einen engeren Dialog mit Kunden und Machern zu führen. Wenn es ein Thema gibt, an dem eine Marke beteiligt ist oder zu dem sie möglicherweise einen Standpunkt hat, ist dies die Chance, eine neue Art von Konversation zu diesem Thema anzustossen. Es ist klar, dass dies ein aufregender Ort ist und man ihn während seiner Weiterentwicklung im Auge behalten sollte. Die Bewertung seines Potenzials als neuer Kanal für den Marketing-Mix wird eine Aufgabe sein, die viele Unternehmen erkunden sollten.
Weitere Blogposts zum Thema Spotify findest Du hier.
