Unsere Beobachtungen zum Black Friday

Dez
01
2016

Der Black Friday war für viele Einzelhändler ein riesiger Erfolg. Nachdem wir nun genug Zeit hatten, die meisten Kundenpakete mit Klamotten, Gadgets, Kameraausrüstung und vorzeitigen Weihnachtsgeschenken zu verschicken, ist es jetzt an der Zeit, einen Blick auf die ersten Marktbeobachtungen zu werfen. In Kürze war dieser Verkaufstag früher ein Online-Shopping-Event – nicht mehr und nicht weniger. Und wie man im Volksmund sagt, hat Morgenstund Gold im Mund.

 

Ein paar Beobachtungen nach dem Black Friday: Handys zuerst

Mehr als die Hälfte – und zwar 55% – aller Besuche von Online-Shops am Black Friday erfolgten über das Handy, das heutzutage eine einfache Möglichkeit zum Einkaufen bietet. In der Tat sah es so aus, als wollten die Käufer keine Sekunde verpassen. John Lewis fand heraus, dass für ihn die aktivste Zeit bisher die halbe Stunde zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr war, so der Guardian. Der Grund dafür ist, dass die Leute auf dem Weg zur Arbeit einkauften. Von 8 Uhr bis 9 Uhr stiegen die Verkäufe über das Handy um mehr als ein Fünftel.

In der Zwischenzeit mieden einige Käufer die freie Natur und entschieden sich, auf der Suche nach günstigen Preisen nicht die herkömmlichen Einkaufsstrassen zu frequentieren. Der Telegraph berichtete, dass im Vergleich zu 2015 die Besucherzahlen an diesem Freitag in den Einkaufsstraßen um 7 % und in den Einkaufszentren um 5 % gesunken sind, so der E-Commerce-Trend-Tracker PCA Predict.

 

Online-Schnäppchenjäger kaufen am liebsten früh ein

Einige führende Einzelhändler in Grossbritannien meldeten auch einen deutlichen Anstieg der Käufe in den frühen Morgenstunden des Black Friday. Laut  Independent sagte der CEO von Argos, John Rogers, dass es zwischen Mitternacht und 1 Uhr morgens am 25. eine halbe Million Besuche auf der Webseite des Geschäfts gegeben habe. Dies ist 50 % mehr als im letzten Jahr. Der gleiche Bericht fand heraus, dass John Lewis in der Nacht am Freitag fünf Bestellungen pro Sekunde erhielt.

Bei GANDT Ventures können wir bestätigen, dass dieser Early-Bird-Trend auch bei unseren Kunden in der Modebranche und im Einzelhandel zu sehen war.

Bereits am frühen Morgen konnten wir eine hohe Nachfrage und Interesse bei unseren Partnershops feststellen. Allerdings können wir nicht bestätigen, dass der Peak bereits in der Nacht zuvor begann. Die gewählte Kundengruppe ist hauptsächlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz beheimatet. In diesen Ländern scheinen die Kunden zuerst ausgeschlafen zu haben, sind dann zur Arbeit gegangen und haben nur danach angefangen, den Verkaufs-Newsletter zu lesen, den sie in der Früh bekommen haben.

Nachdem die erste Welle des Kundeninteresses vorbei war, beruhigte sich der Traffic und damit auch die Anzahl der Bestellungen (Transaktionen) über den Rest des Tages.

 

Straight-Forward Deals mit wenig Produktunterscheidung

Dieses Jahr schien es so, als ob fast jeder am Black Friday mitgemacht hätte. Auch Omni Channel-Einzelhändler versuchten ihr Bestes, um ihre Angebote an Online- als auch Offline-Kunden anzupassen. Es sah fast so aus, als ob eine gute Anzahl von Einzelhändlern die Dinge möglichst einfach machen wollte. Ein Beispiel dafür in der Schweiz wäre SIROOP.ch, das einfach -15% auf alles bot, was das Unternehmen im Angebot, Lager oder für ihre Partner verkauft hatten.

Dies ist einerseits sehr transparent für den Kunden, andererseits aber nicht die beste Deckungsbeitragsoptimierung. Ausserdem mussten wir als Kunde nach passenden Produkten suchen. Stattdessen wäre es vorteilhafter, eine Vielzahl von verschiedenen möglichen Produkten zu zeigen, die uns potenziell interessieren könnten.

Hier ist eine unserer wichtigsten Erkenntnisse nach A/B-Tests: Wir haben auch herausgefunden, dass es sich positiv auf das gesamte Kundenerlebnis auswirkt, wenn wir sicherstellen, dass die Kunden alle Kosten schon während des Checkout-Prozesses sehen können. Dazu gehören die Kosten der einzelnen Artikel, Promo-Codes, Versandkosten, Steuern usw. Alles, was für die Kunden nicht deutlich sichtbar ist oder bei einem Schritt im Checkout-Prozess eine Überraschung darstellt, führt dazu, dass Kunden ihren Warenkorb unbezahlt lassen.

 

Ein guter Tipp: Angebote über den Tag zu verteilen

Amazon hingegen hatte einen eher preisorientierten Ansatz rund um den Black Friday und Cyber Monday. Natürlich vermarktet es zuerst seine eigenen Produkte, spielte aber viel besser mit der Zeit und Knappheit. Das half dabei, den Schwung auf der Plattform über den ganzen Tag aufrechtzuerhalten. Das sorgte sicherlich auch für eine leichtere Belastung der Server. Siroop war jedoch am frühen Morgen und am frühen Nachmittag kaum zu erreichen.

Ähnlich sah es bei unseren Shops aus, die in den frühen Morgenstunden einen Anstieg der Kunden/Session-Zahlen von über 400% im Vergleich zu den normalen Nutzerzahlen des Sale-Days zeigten. Session-Peaks sind eine riesige Belastung für Eure Server. Eine verteilte Arbeitslast ist immer besser als hohe Peaks. Wir haben uns deswegen für eine Vielzahl von Angeboten entschieden, die über 18 Stunden verteilt waren.

So konnten wie das Interesse von Kunden an unsere Shops wecken und sorgte auch für eine durchgängig gleichmässige Serverauslastung. Dies kann man in der Grafik oben gut sehen. Es gab am Anfang einen hohen Peak in unseren Shops, um die Aufmerksamkeit am Morgen zu gewinnen, gefolgt von stabilem Traffic.

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