„Kein Vogel ist zu gross, kein Bildausschnitt ist zu klein“.
Das neue Feature bei Twitter ermöglicht es jetzt, Bilder in voller Grösse anzuzeigen. Das heisst, die Plattform wird Bilder, die Du tweetest, nicht mehr zuschneiden. Wir wussten schon seit ein paar Monaten, dass diese Änderung getestet wurde, und nun ist sie aber für jeden verfügbar.
Viele freuen sich darüber, denn es löst das Problem, dass Twitter bisher alle Bilder, die nicht im 16:9-Format waren, zugeschnitten hat. Je nachdem, wie Du Twitter nutzt, könnte die Änderung nicht wie eine grosse Sache erscheinen. Es gibt jedoch mehrere Gründe, warum dies eine bedeutende Rolle spielen könnte.
Eliminierung algorithmischer Verzerrungen
Dank des neuen Features ist eine Vorschau möglich, um zu sehen, wie ein Bild aussieht, bevor es in der Timeline gepostet wird. Dies wird wahrscheinlich viele Fehler verhindern, was nicht nur für die Nutzer, sondern auch für den Twitter-Algorithmus wichtig ist. Denn der letzte hatte in der Vergangenheit eine Beschneidungsfunktion, die weisse Gesichter deutlich hervorgehoben hat.
„Der heutige Launch ist ein Ergebnis des Feedbacks, welches die Nutzer letztes Jahr mit uns geteilt haben – dass die Art und Weise, wie unser Algorithmus Bilder zu schneidet, nicht gerecht ist“, sagte Twitter-Sprecherin Lauren Alexander. In Zukunft will sich die Plattform weniger auf das Automatische, sondern auf die auf maschinellem Lernen basierende Bildbeschneidung verlassen.
Optimisierung visueller Medien auf der Timeline
Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie ein solches Modell mit einem einheitlichen Format funktionieren kann. Naja, besonders hohe oder breite Bilder werden immer noch zentriert abgeschnitten. Twitter sagt, dass es daran arbeitet, dies zu verbessern. Darüber hinaus liegt der Fokus auch darauf, wie visuelle Medien in der Timeline allgemein besser angezeigt werden können.
Ingesamt sollte diese Änderung weitere unlogische Ausschnitte verhindern und die Sorge lindern, dass ein Tweet nur entweder den Text auf dem Bild oder die Person darauf zeigt.
Keine Clickbait-Überraschungen mehr
Was bedeutet nun das Ganze für Marketingexperten? Geht es hier nur um gute Nachrichten? Während die Reaktionen auf das Feature im Grossen positiv war, haben einige Nutzer ihr Bedauern über die Tatsache geäussert, dass sie eine Taktik nicht mehr anwenden können, die von Anfang an ein Teil der Twitter-Kultur war. Um das Publikum zu locken, haben einige Nutzer ihre Follower mit der Phrase: „Öffne für eine Überraschung“ – geködert. In diesem Fall kam es ihnen zugute, dass sich das im Feed angezeigte Bild deutlich vom vollständigen Bild in der Nachricht selbst unterschieden hat.
Andere Auswirkungen
Neben diesen Überraschungen wird die Änderung sicherlich auch einige Nebeneffekte mit sich bringen. Dazu gehören:
- Nutzer werden grössere Bilder und möglicherweise weniger Text/Tweets sehen.
- Es wird schwieriger, zwischen bezahltem und organischem Content zu unterscheiden.
- Vertikale Videos und Bilder werden den grössten Teil der Bildschirmfläche des Nutzers einnehmen und könnten die Art und Weise stark verändern, wie professionelle Fotografen und Nachrichtenagenturen ihren Content präsentieren.
Generell gilt: Je mehr Bildschirmfläche wir von einem Nutzer einnehmen können, desto besser. Und Twitters Ziel ist es eindeutig, das Engagement zu verbessern, während die Leute durch ihre Feeds scrollen. In diesem Sinne wird es sicher interessant sein, die Interaktionsraten bei horizontalem im Vergleich zu vertikalem Content bei Twitter zu sehen.
Um den Sweet-Spot zu finden, muss man vielleicht ein wenig herumspielen, aber es ist sicherlich etwas, das man selbst ausprobieren und bewerten sollte.
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