Was Du bei der UX-Analyse beachten solltest – Teil 1: Basics

Grundlagen der UX-Analyse

Hier ist das erste von 5 Teilen der Serie zur UX-Analyse. Heute gehen wir näher auf die Grundlagen der UX-Analyse ein. Was bedeutet UX, was zählt dazu, wie kann man es umsetzen und welche Vorteile bringt eine UX-Optimierung? 

User Experience – oder manchmal auch Customer Experience (CX) – steckt in allem, was wir sehen. UX läuft auf die Grundlagen hinaus, wie Du Dein „Produkt“ verstehst und mit dem Produkt umgehst. Dies können die Billboards neben der Strasse sein, das Layout und die Wege im Supermarkt, die Beschilderung am Flughafen, das Label auf Deinem Getränk. Alles wird mit einem bestimmten Ziel entwickelt und formuliert.

Aber als UX-Designer, Copywriter oder Marketeer musst Du auch verstehen, dass alles miteinander verbunden ist. Du solltest Dir ständig darüber Gedanken machen, woher der Nutzer kommt, wer der Nutzer ist, was er vor Deinem Produkt gesehen hat und warum er Dein Produkt jetzt sieht.

Warum ist eine UX-Analyse wichtig?

Nimm zum Beispiel irgendein Auto einer Sanitätsfirma. Meistens sieht man, wie es herumfährt oder draussen geparkt steht. Man hat aber keine Ahnung, was dies wirklich repräsentiert. Viele pappen nur den Namen und das Logo ihrer Firma auf das Auto, ihre Dienstleistung – zum Beispiel „Klempner- und Rohrleitungsbau“, – eine Telefonnummer und möglicherweise noch eine Website.

Das gibt Dir jedoch keine Informationen über die Art oder Qualität des Service, Preise oder Benutzerfreundlichkeit. Im Grunde kann man so auf der Strasse stehen, seinen Namen und seine Telefonnummer alle 10 Sekunden laut herausschreien und verzweifelt auf neue Kunden warten.

Das Gleiche gilt für Deine Online-Shops und Websites. Warum musst Du eine gründliche UX-Analyse durchführen? Viele verstehen nicht, dass ihre Kunden KönigInnen sind. Online sollte man seine User/Kunden so sehen, wie man es persönlich in einem Ladengeschäft tun würden. Ihre Zeit ist das Wertvollste, und Du musst ihnen jedes Mal helfen, wenn es möglich ist.

Deine Landing Page solltest Du als ein Verkaufsgespräch sehen. So hast Du dann zum Beispiel 20 Sekunden, um einen reichen Investor zu überzeugen, warum Du einzigartig bist und warum er bei Dir kaufen sollte. Das ist eigentlich wie Fahrradfahren in einer hektischen Stadt oder wie der Bau eines Hauses.

Wichtige UX-Analyse-Prinzipien, die Du beachten solltest

Um dorthin zu kommen, wo Du sein willst, gibt es ein paar Prinzipien, die Du beachten solltest, wenn Du Deine Website oder App entwickelst.

• Nützlich: Sei relevant. Warum sollten Menschen Dein Produkt kaufen, Deine Website besuchen oder Deine App nutzen? Dies ist nicht das, was Du im Vergleich zu Deinen Konkurrenten einzigartig macht, sondern vielmehr, ob Du die Bedürfnisse der Nutzer erfüllen kannst. Hast Sie das, wonach sie suchen?

• Nutzbar: Dein Ziel sollte sein, dass jede Seite oder sogar jeder Abschnitt einer Seite klar verständlich ist. So kann der Nutzer dann allein durch das Anschauen einfach sagen: „Okay, ich habe es verstanden“.

• Leicht zu finden: Sorge dafür, dass Dinge leicht zu finden sind – zum Beispiel die Suchleiste ganz oben. Verstecke die Preise und zusätzliche Versandinformationen nicht bis zum Checkout-Prozess.

• Glaubwürdig: Würdest Du lieber einen Gesundheitsriegel kaufen, den Dir Dein Arzt verschreibt, oder einen, der auf der Strasse verkauft wurde? Die Nutzer müssen Dir vertrauen und glauben, was Du ihnen sagst. Du solltest nicht aufdringlich, sondern professionell und expertenhaft wirken.

• Erwünscht: Wollen die Leute Dein Produkt haben? Das Image und die Marke lösen eine emotionale Reaktion aus. Denke an Premium-Marken, die nur aufgrund des Namens und ihrer Assoziationen einen höheren Preis verlangen, oder an exklusive Produkte (Bitcoin, anyone?), die einen höheren Wert haben.

• Erreichbar: Optimiere Deine Zielgruppe, indem Du es jedem ermöglichst, leicht zu browsen. Haben Menschen mit Behinderungen gleiche Möglichkeiten? Können sie dieselbe Erfahrungen wie alle anderen erleben? Denke an Farbenblinde, Sehbehinderte (Zoom-Funktion) oder sogar blinde Menschen (Sprachsteuerung).

• Wertvoll: Eine kurze Zusammenfassung des oben Genannten: Ist es funktional, unterhaltsam und einfach zu bedienen? Erfolgreiche Produkte haben meist einen gewissen Reiz und Shareability. Sie bringen Dich zum Lachen und zur Begeisterung. Se sorgen dafür, dass Du Dich besser fühlest. Sie motivieren Dich dazu, sie zu teilen und möglicherweise auch immer wieder zurückzukommen.

• Aktuell: Um Dein Produkt effektiv zu machen, solltest Du Deine Website/App regelmässig auf Conversion Rate Optimization testen. Jedes Design-Update ist schon nach praktisch 1,5 bis 2 Jahren veraltet. Deine Öffnungszeiten für 2020 oder der Rabatt für Ostern zum Beispiel wären schon nicht mehr sinnvoll!

Lustige UX-Fakten

Mithilfe einer UX-Analyse kannst Du Deine Webseite deutlich verbessern. Vor allem in Zeiten von COVID, in denen es unglaublich schwierig geworden ist, Produkte offline in Geschäften zu verkaufen. Hier sind deswegen ein paar Fakten, die hoffentlich Dein Interesse an der Optimierung Deiner UX wecken werden. Google mehr. So findest Du heraus, wo dies alles herkommt. Das Wichtigste ist: Hilf Deinen Kunden und mache es ihnen so einfach und benutzerfreundlich wie möglich, Deine Website zu besuchen oder Deine App zu nutzen!

• Ein Kunde der unzufrieden ist wird zwischen 9 bis 15 Personen von der schlechten Erfahrung erzählen, und 91% der unzufriedenen Kunden werden nicht auf Deine Website zurückkommen. Vermeide dies!
• 57% von Kunden verlassen Deine Website, wenn diese länger als 3 Sekunden lädt. Und wahrscheinlich ist auch, dass Du schon dafür bezahlt hast, dass dieser Kunde auf Deine Website geht… Geldverschwendung.
• Es kann bis zu 7 Mal teurer sein, einen neuen Kunden zu gewinnen, als die Beziehung mit einem alten zu pflegen. Sie geben auch im Durchschnitt 33 % mehr aus als Neukunden. Deswegen willst Du keine neuen Kunden verlieren, sondern alte Kunden behalten.
• 8 von 10 Menschen sind bereit für eine bessere User Experience mehr zu bezahlen. Also, warum dann nicht eine bessere UX anbieten?
• Ein gut durchdachtes, benutzerfreundlicher UX-Design kann die Konversionsraten um bis zu 400 %. Bei optimierten E-Commerce-Websites werden 70 % mehr Produkte verkauft, der Umsatz steigert um 30 %.
• Average Cart Abandonment Rate aller Branchen (86% auf Mobilgeräten!) ist rund 70%, was weltweit über 4 Billionen Dollar bedeutet, die durch Warenkorbabbrüche verloren gehen. Deshalb willst Du ein optimales Checkout-Erlebnis anbieten.

Deine nächsten Schritte

In den nächsten Teilen dieser Serie zur UX-Analyse werde ich tiefer in das Thema eintauchen:

• Teil 2: Wie man eine heuristische Analyse durchführt – Landing Page und PageSpeed,
• Teil 3: Wie man eine heuristische Analyse durchführt – Kategorie und Produkt,
• Teil 4: Wie man eine heuristische Analyse durchführt – Warenkorb und Checkout,
• Teil 5: Wie Du Dein eigenes Customer-Experience validierst.

Hier ist mein LinkedIn-Profil, wenn Du für die nächsten Teile eine Benachrichtigung erhalten möchtest oder wenn Du weitere Erklärungen zu einigen der in diesem Artikel erwähnten Themen brauchst.

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