Während sich die Rolle von Instagram in unserer sich ständig verändernden Social-Media-Landschaft weiterentwickelt, wurden Instagram Updates angekündigt – und sie deuten auf einige ziemlich bedeutende Änderungen der Plattform hin. Erstens wird die App um zwei neue Feeds erweitert, und zweitens wird der bestehende Home-Feed mit mehr Inhalten von Konten aktualisiert, denen man noch nicht folgt (d. h. Empfehlungen).
Das ist für einige eine gute Nachricht, stiess aber bei anderen, die sich ihren Social-Media-Konsum nicht so gerne von aussen diktieren lassen, natürlich auf Misstrauen. Instagram hat jedoch angekündigt, den chronologischen Feed wieder einzuführen, der nur Inhalte von Konten enthält, denen man folgt, und damit proaktiv das Problem der Anzeige von Inhalten anzugehen, denen man nicht zugestimmt hat.
Der andere neue Feed, den Instagram einführt, heisst Favoriten und hat viel mit den Listen von Twitter gemeinsam. Wie der Name schon sagt, können hier die Top-Followers markiert und einen bestimmten Bereich von Konten zusammengestellt werden, deren neue Beiträge der User auf keinen Fall verpassen möchte.
Das Update soll bald eingeführt werden und wird bereits von einer Gruppe ausgewählter Nutzer getestet.
Die drei Feeds werden folgendermassen aussehen:
Home: Die aktuelle Version, mit der Instagram-Nutzer vertraut sind – dieser Feed wird auch weiterhin Inhalte algorithmisch danach ordnen, wie sehr Du dich für bestimmte Beiträge interessierst. Er wird jetzt auch eine zunehmende Anzahl von Empfehlungen enthalten.
Favoriten: Neu im Angebot: Dieser Feed enthält Inhalte von Konten, die Du auf keinen Fall verpassen möchtest. Du Kannst auswählen, welche Konten in diesem Feed erscheinen, wie bei Twitter-Listen.
Following: Für diejenigen, die eine vorhersehbare und ungefilterte Erfahrung suchen, bringt Instagram diese Option zurück, die eine chronologische Liste von Beiträgen nur von Konten präsentiert, denen man folgt.
Die Motivation hinter dem Instagram-Update
Geben diese neuen Instagram Updates den Nutzern also mehr Kontrolle über ihr Erlebnis? In einem Video, das von Adam Mosseri, dem Leiter von Instagram, veröffentlicht wurde, werden die beiden neuen Feeds vorgestellt und Details zu den Änderungen am bestehenden Home-Feed geteilt:
Mosseri sagt, dass diese Änderungen eingeführt werden, um den Nutzern die Möglichkeit zu geben, die Zeit, die sie in der App verbringen, mit positiveren Gefühlen zu verbringen. Er ist der Meinung, dass ein höheres Maß an Individualisierung letztlich zu einem besseren Erlebnis führt und das verstärkt, was die App so großartig macht. Natürlich räumt er auch ein, dass sich der Haupt-Feed immer weiter von den Inhalten entfernen wird, für die sich die Nutzer entschieden haben.
Bei der Beschreibung des neuen „Following“-Feeds sagt Mosseri:
Die dritte nennen wir „Following“ – und es wird eine chronologische Liste von Beiträgen nur von Accounts sein, denen Sie folgen, denn Home wird mit der Zeit immer mehr Empfehlungen haben.
Die Entdeckung von Inhalten hat weiterhin höchste Priorität
Diese Ankündigung hat deutlich gemacht, dass Instragam sich zunehmend als ein Ort versteht, an dem Menschen Inhalte entdecken, sich inspirieren lassen und ein Publikum aufbauen können. Dies ist jedoch nicht ohne Risiken. Eine härtere Gangart bei der Präsentation von Inhalten könnte zu einem schlechteren Erlebnis führen, wenn die Nutzer plötzlich feststellen, dass sie beim Öffnen der Instagram-App nicht genug von den gewünschten Inhalten zu sehen bekommen.
Instagram hat dieses Risiko teilweise entschärft, indem es den Nutzern ermöglicht, über ein leicht zugängliches Dropdown-Menü schnell zu den Feeds „Favoriten“ oder „Folgen“ umzuschalten.
Wie bereits erwähnt, sind diese Funktionen für einige Nutzer bereits in der Testphase verfügbar. Mosseri sagt, dass er hofft, dass das gesamte Erlebnis in der ersten Hälfte dieses Jahres eingeführt wird.
Auswirkungen auf Marketing und Wirtschaft
Was bedeutet das alles für die sich entwickelnde Rolle von Instagram in Bezug auf Unternehmen und Marketing? Um einen tieferen Einblick in die Thematik zu erhalten, teilt Stephie Gerfin, eine unserer Junior Marketeers, ihre Gedanken mit uns. Stephie unterstützt unsere Kunden bei ihren Content Marketing (SEO) und (organischen) Social Media Aktivitäten.
Nun, hier haben wir ein weiteres grosses Instagram Update! Was sind die Chancen für Marken?
Ich denke, das hat zwei Seiten. Ich freue mich sehr über die grössere Vielfalt an Inhalten und damit die höhere Wahrscheinlichkeit, über etwas Neues zu stolpern, das einem wirklich gefällt. Bis jetzt wurde dies hauptsächlich durch Insta Reels abgedeckt. Wenn die Leute den Standard-Feed nutzen, können somit mehr und mehr Creators, Marken, Produkte usw. entdeckt werden. Solange also der reguläre Feed noch genutzt wird, ist das eine sehr coole Veränderung für alle Beteiligten.
Wie werden sich diese Instagram Updates Deiner Meinung nach auf das Nutzerverhalten auswirken?
Nun, es stimmt, dass manche Leute vielleicht nur die Feeds „Following“ und „Favourites“ ansehen, weil sie von dem „anderen Zeug“ ohnehin genervt sind. Auf diese Weise können sie kontrollieren, was sie sehen und womit sie ihre Zeit verbringen. Das ist gut für das Nutzererlebnis dieser Menschen, weil es ihnen mehr Spass macht. Aber aus der Sicht des Marketings (Marken) und vielleicht sogar der Influencer/Selbständigen ist das vielleicht nicht so toll. Weniger Menschen könnten über ihre Inhalte stolpern, was sich auf ihr Wachstum oder ihre Reichweite und somit auch auf ihren Umsatz auswirken kann.
Was hälst Du persönlich von dem Update?
Meiner Meinung nach ist das hervorragend! Ich verbringe ohnehin die meiste Zeit im Bereich „Reels“, weil ich gerne Inhalte von allen möglichen Leuten und Marken sehe. Deshalb freue ich mich über die Vielfalt der Beiträge, die ich sehen werde. Und auch der Following Feed könnte ganz nett sein, wenn ich mich bei Freunden und Familie informieren möchte, was sie gerade machen. Nur der Favoriten-Feed wird wahrscheinlich nichts für mich sein. Es wird sich zeigen, wie gross die Zahl der Menschen ist, die diesen Veränderungen gegenüber offen oder ablehnend eingestellt sind.
