Pinterest – der (zu) oft vergessene Marketingkanal

Post by Elli Schneider
Mai
14
2020

Die visuelle Suchmaschine, wie Pinterest gern betitelt wird, gibt es nunmehr bereits seit 10 Jahren. Dennoch wird das soziale Netzwerk Pinterest, nur selten als Marketingkanal in Verbindung mit den großen Playern wie Facebook und Twitter erwähnt.

Mit über 300 Millionen Usern weltweit – Tendenz steigend – erfreut sich die Plattform auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Und dabei geht es nicht immer nur um DIY und Design.
Auch für Unternehmen, die nicht nur mit diesen Themen Berührungspunkte haben, bietet die Plattform großes Potential.
Aber wie genau kann Pinterest als Marketingkanal genutzt werden?

 

Inspiration und Kreativität sind das A und O

Als Erweiterung zum Social Media Marketing mit beispielsweise Facebook und Instagram sind die Möglichkeiten bei Pinterest sehr attraktiv. Pinterest als Marketingkanal bietet das perfekte Umfeld, um die eigene Marke und Produkte zu präsentieren.

Im Gegensatz zu Facebook, Instagram oder Twitter geht es bei Pinterest weniger um die individuellen User hinter den Profilen oder den Kontakt zu Personen aus dem eigenen Bekanntenkreis.

Vielmehr schauen sich Nutzer auf Pinterest nach neuen kreativen Impulsen um, gehen ihren eigenen Interessen nach oder wollen sich beraten lassen.
Genau darin sollte auch der Marketingansatz auf Pinterest liegen – der Content muss eine interessante Geschichte erzählen und den User inspirieren.

Ein klassisches Produktfoto wird bei Pinterest Usern wenig Anklang finden. Storytelling rund um das Produkt oder die Marke sollten der Schwerpunkt eine Pinterest Kampagne sein.
Aber auch Hashtags und Keywords sind auf der Plattform relevant. Folglich ist es ratsam, die Pins mit passenden Hashtags und die Pinnwand- sowie Profilbeschreibung mit den richtigen Keywords zu versehen.

 

Für welche Branche eignet sich Pinterest?

Aufgrund des Schwerpunktes auf visuelle Botschaften, eignet sich Pinterest im Grunde für alle Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen optisch gut aufbereiten können als Marketingkanal.
Ein Großteil der Pins drehen sich um das Thema Lifestyle, dazu gehören verschiedene Bereiche aus Design, Home & Living, Tourismus, Fashion und Beauty wie auch Kochen und Rezepte.
Abhängig von der Gestaltung der Pins können über Pinterest also Möbel und Mode vermarktet werden, genauso aber auch Lebensmittel, Autos oder Servicedienstleistungen.
Als Motto gilt: Kreativ werden mit dem eigenen Produkt bzw. der eigenen Brand – egal welche Branche.

 

Was sind die Voraussetzungen, um auf Pinterest Werbung zu schalten?

Um Pinterest Marketing betreiben zu können, muss zuerst ein Unternehmensprofil auf der Plattform angelegt werden. Das gestaltet sich ähnlich wie bei anderen sozialen Netzwerken: Name, Benutzername, Profilbild, Webseite und Impressum müssen angegeben werden.

Danach werden Pinnwände angelegt. Diese können beispielsweise mit den verschiedenen Produktkategorien des eigenen Shops gleichgesetzt werden, oder passend zum Unternehmen thematisch untergeordnet sein.
Die darauffolgende Erstellung der eigentlichen Pins – bestehend aus einem Bild oder Video, einem Titel, einer Beschreibung und einer verknüpften URL – sollte wohlüberlegt sein.

Vergleichbar mit der Planung von Posts in anderen sozialen Netzwerken sind Überlegungen bezüglich Posting – Zeit und Inhalt empfehlenswert. Eine Analyse, die zeigt wann die meisten User der jeweiligen Zielgruppe bei Pinterest aktiv sind oder wann die Konkurrenz möglichst wenige Beiträge postet, kann helfen den idealen Zeitpunkt zu finden.

Auch die Häufigkeit des Postens spielt eine entscheidende Rolle, inwiefern die Marketingaktivitäten bei Pinterest zum Erfolg werden.
Konkret heißt das: Es empfiehlt sich, möglichst oft zu posten und sich nicht auf einen Beitrag pro Woche zu beschränken. Hilfreich können in diesem Zusammenhang unterschiedliche Tools sein, mit denen die Pins automatisch zu festgelegten Zeiten gepostet werden können.

 

Welche Werbeformate gibt es bei Pinterest?

Genauso wie bei anderen sozialen Plattformen können auch bei Pinterest die erstellten Pins als bezahlte Anzeigen geschalten werden.
Diese Ads basieren immer auf bereits veröffentlichten Pins. Hierin liegt also ein großer Unterschied zur Werbung auf Facebook oder Instagram. Zuerst muss der Pin erstellt werden, der dann im Nachgang als Anzeige genutzt werden kann.

Im Pinterest-Werbemanager kann dann u.a. zwischen Promoted Pins, Promoted Video Pins, Promoted Karussell-Pins und Promoted App Pins gewählt werden.

 

Marketing Channel Pinterest. wie genau kann Pinterest als Marketingkanal erfolgreich genutzt werden?

Quelle: Promoted Pin

Hierbei sind die Promoted Pins die „Standard-Anzeigen“, welche normale Pins in eine Anzeige umwandeln. Mit dem Hinweis „Anzeige von“ wird der Pin nicht nur auf der unternehmenseigenen Pinnwand angezeigt. Die bezahlte Ausspielung erweitert die Reichweite auch auf User, die den Pinterest-Account noch nicht abonniert haben.

 

Quelle: Promoted Video Pin

Selbiges gilt für die Promoted Video Pins, nur dass die Pins anstelle eines Bildes ein Video enthalten und entsprechend beworben werden. Die Video-Ads werden automatisch abgespielt, wenn sie im Feed des Nutzers erscheinen.

Promoted Karussell-Pins ähneln stark den Karussell – Ads, die wir aus dem Facebook Business Manager kennen. Die Pins enthalten mehrere Bilder, durch die der User wischen kann.

Quelle: Promoted App Pin

Promoted App Pins stellen ein Anzeigenformat dar, welches primär darauf abzielt App-Downloads zu bewerben. Anstatt den User also auf die eigene Website zu leiten, kann über einen im Pin integrierten Button die App direkt heruntergeladen und installiert werden.

 

Wieviel kostet Pinterest Werbung?

Grundsätzlich ist es möglich, organische Werbung auf Pinterest zu veröffentlichen die keine Adkosten mit sich ziehen.

Wenn man diese Pins auch als Anzeigen pushen will, hängen die Kosten stark vom gewählten Kampagnen – Setup ab.
Pinterest bietet hier drei verschiedene Kampagnentypen an, mit individuellen Zielen: Awareness, Engagement oder Traffic:

Traffic-Kampagne: Cost per Click (CPC) – für jeden Klick auf den Link, der zur Zielwebseite führt, fallen Kosten an.

Engagement-Kampagne: Cost per Action (CPA) – Kosten fallen für jede Aktion an, die vom einzelnen Nutzer mit dem gesponserten Pin vollzogen wird (etwa ein Klick auf den Pin selbst oder auf das Like- oder Repin-Symbol des Pins).

Awareness-Kampagne: Cost per Mille (CPM) – für jeden tausendsten Seitenaufruf fallen Kosten an.

Für jede Kampagnentyp muss ein Maximalgebot angegeben werden, und basierend auf einem Auktionssystem wird die Werbung dann ausgespielt. Ob die Anzeigen also tatsächlich ausgespielt werden, hängt auch von den Geboten der Konkurrenten ab.

Es gibt bei Pinterest weiterhin ein Mindestgebot, welches nicht unterboten werden darf. Anhand dieser Gebote lässt sich allerdings auch erkennen, dass die CPCs im Vergleich zu anderen Marketingkanälen relativ niedrig ausfallen: Abhängig von der Branche sind CPCs von unter 0,10 EUR keine Seltenheit.

 

Pinterest Zielgruppen und Opportunitäten

Pinterest bietet viele Optionen die eigene Marke und/oder Produkte zu bewerben. Es können u.a. auch individuelle Zielgruppen erstellt werden – z. B. auf Basis deiner Website oder Interaktionen mit dem Profil). Die Prinzipien der “eigenen” Zielgruppen sind identisch mit den Möglichkeiten von Custom und Lookalike Audiences aus dem Facebook-Business Manager.
Eine Zielgruppe kann außerdem auch auf Basis von Interessen definiert werden.

Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass es bei Pinterest vorrangig um Ästhetik und inspirierendes Bildmaterial geht. Die unmittelbare Verkaufsabsicht sollte nicht allzu sehr im Vordergrund stehen.

Pinterest Marketing ist folglich nicht die richtige Wahl, wenn es darum geht schnell große Erfolge zu erzielen. Neben dem richtigen Format ist ein stimmiges Design entscheiden für diese spezielle Form des Online Marketings.

 

Pinterest und Shopify Kooperation in unserem GANDT Fireside Chat #014

In unseren täglichen Fireside Chats diskutieren wir über Trends im Online-Marketing und im digitalen Einzelhandel.

Während unserem Fireside Chat #014 sprechen wir unter anderem auch über die neu entstandene Kooperation zwischen Shopify und Pinterest.

Bei Interesse an dem Thema schaut gern rein!

Es nicht nötig, dass gesamte Video zu schauen – es sei es ist gewünscht. Die Diskussion um die neue Kooperation beginnt nach 25:10 Minuten. Viel Spaß beim Reinhören!

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