GANDT Fireside Chat #002 | Auswirkung von Corona auf das Online Marketing und aktuelle Lockerungen der Einschränkungen

Post by Elli Schneider
Apr
23
2020

Getreu unserem Motto “Working Out Loud” tauschen wir von GANDT Ventures in der jetzigen Situation digital über aktuelle Themen aus und decken Chancen auf, die für Unternehmen und Daily-Business genutzt werden können.

 

Online Marketing Ausgaben in Deutschland | März 2020

Wir konnten in den letzten Wochen und Monaten in allen Branchen einen deutlichen Rückgang der digitalen Marketinginvestments feststellen.

Betrachten wir die vom Marktforschungsunternehmen Nielsen veröffentlichten Zahlen für den von der Corona-Krise stark betroffenen Monat März 2020, sehen wir Sky und Otto auf den vordersten Rängen.
Eine Abdeckung der Bedürfnisse durch Pay-TV Angebote oder das Advertising von Gartenartikeln sind ein nachvollziehbarer Fokus trotz der aktuellen Krisensituation.

Interessant ist hierbei aber vor allem, dass die europaweit tätige Baumarkt-Handelskette OBI, die wir in unserem letzten Fireside Chat bereits erwähnten, die Top 3 komplettiert. Folglich befindet sich nicht nur ManoMano unter den Playern im Bereich Baumärkte.

 

Covid-19 Auswirkung auf Dropshipping

In der Schweiz wurden bereits Anfang April Paket-Kontingente für die größten Online-Händler eingeführt, und auch in Deutschland kämpft die DHL mit einer Paketflut wie zur Weihnachtszeit.

Kunden mussten sich auf verlängerte Beförderungszeiten und veränderte Zustellzeiten einstellen. Im Bundesland Bayern gab es bereits Sonntagszustellungen, um Herr der Lage zu werden.

Von Lieferschwierigkeiten oder ausbleibenden Bestellungen betroffen zu sein, stellt auch Unternehmen vor große Probleme – die Gefahr ist dabei ungleich höher, wenn das Geschäft vor allem auf Dropshipping beruht.

Inhaber eines Dropshipping-Geschäfts besitzen in der Regel kein Warenlager, auf das sie bei Produktionsengpässen zurückgreifen können. Fällt also der Produzent aus – oder schließen die Versorgungsketten – kommt der Verkauf der Waren unmittelbar zum Erliegen.

Eine schrittweise Entlastung der Lage wird die Wiedereröffnung von Baumärkten, besonders im Hinblick auf den handwerklichen Bereich, ermöglichen.
Denn trotz Digitalisierung besteht sonst das Risiko, die bestellten Waren nicht herstellen oder liefern zu können.

 

Amazon Marketing: Aktuelle KPI Entwicklung

In unserem letzten Fireside Chat hatten wir Amazon bereits als einen der digitalen Player genannt, der umsatztechnisch von der aktuellen Krisensituation profitiert.

Die aktuellen KPIs des Konzerns bestätigen diese Tatsache noch – Amazons Conversion Rates der Kampagnen sind um etwa 25 % angestiegen, die Anzeigenerlöse sind dementsprechend um 17 % gewachsen.

Der User ist durch die aktuell geltenden Einschränkungen auf das Online-Shopping angewiesen, daher sind die oben genannten Zahlen nicht überraschend.
Interessant ist vor allem die Gegenüberstellung der Bestellungsanzahl mit einem um 7 % gesunkenen Bestellwert pro Warenkorb.

Somit sehen wir grundsätzlich ansteigende Bestellungen wie auch Umsätze bei dem US-amerikanischen Onlineversandhändler, die Kaufentscheidungen werden schneller gefällt allerdings mit preiswerteren Artikeln.

An Produkten mangelt es Amazon nicht: 160 Millionen aktive Produkte gibt es allein auf dem deutschen Marktplatz; 2 Milliarden Sales verzeichnet Amazon weltweit jedes Jahr. Analysten vermuten jetzt, dass die Umsatzzahl von Amazon in der Corona Krise bisher bei 10.000 Dollar pro Sekunden liegt.

Finanzielle Einbuße muss der Online-Marktplatz demnach nicht befürchten, wir wollen allerdings auch nicht unerwähnt lassen, dass diese Umsatzrekorde zumeist auf markeneigenen Artikeln und Amazons Web Services (AWS) beruhen.

Amazon informierte seine Seller und Vendors bereits im März über einen Anlieferstopp für Waren, die als nicht essenziell eingestuft werden.
Powerseller sehen sich zum Teil einem Ausfall der Rankings gegenübergestellt und es kommen keine Bewertungen mehr rein. Denn der Umsatz auf Amazon kann nur dauerhaft aufrechterhalten werden, wenn die Händler-Performance weiterempfohlen wird.

Online Marketing mit seinen Partnern während Corona wird bei Amazon aktuell also nicht großgeschrieben.

 

Auswirkung von Corona auf Online Marketing bei Google Ads und Facebook

Google Ads und Facebook hingegen gehen davon aus, dass sie beide zusammen Verluste in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar hinnehmen werden müssen.

AdSpendings sind bereits seit Wochen rückläufig, spannend ist aber vor allem die Betrachtung der CPC Entwicklung:
Während in einigen Branchen Rekordwerte verzeichnet wurden, können wir bestätigen, dass es durchaus auch Branchen gibt, in denen die CPCs gefallen sind und es sich gerade jetzt lohnt zu investieren.

 

ElectronicPartner (EP): Kompensation der Offline-Ausfälle durch Digitalisierung

Als positives Beispiel eines Unternehmens, welches von den getätigten Investitionen in digitales Marketing profitieren kann, ist der Elektronik Fachhandel ElectronicPartner (EP) zu nennen.

ElectronicPartner ist eine der größten europäischen Verbundgruppen in den Bereichen Unterhaltungs- und Haushaltselektronik, IT, Multimedia und Telekommunikation.
Die Verbundgruppe besteht deutschlandweit aus rund 360 Fachhändlern und konnte im letzten Jahr einen Umsatz von 1.5 Milliarden Euro verzeichnen.

Der Fokus liegt vor allem auf den angebotenen Service-Leistungen und so traf auch dieses Unternehmen die Einschränkungen, die mit den Auswirkung der Corona-Krise einhergehen.
Dennoch konnten die durch die Schließungen der Geschäfte verursachten Umsatzausfälle zu einem Drittel vom Online Handel aufgefangen werden.

Dank der getätigten Investitionen in die Digitalisierung in den vergangenen Jahren kann das Unternehmens nun davon Nutzen ziehen.

 

Handlungsempfehlung nach Lockerungen der Corona-Maßnamen (Deutschland und Schweiz) – Google My Business

Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz treten nun nach und nach Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft. Unter anderem sind Wiedereröffnungen der Point-of-Sales unter bestimmten Bedingungen möglich.

Kern der Online Marketing – Maßnahmen während der Corona – Krise sollte es nun sein, die Kunden über die Wiedereröffnung zu informieren und ggfs. notwendige Bestimmungen zu erklären.
Die konstante Nutzung und Aktualisierung des eigenen Google My Business Profils unterstützt die direkte Kommunikation mit dem Kunden:
Ab wann wird das Geschäft nach der Schließung durch die Covid-19 Krise wieder geöffnet sein? Gibt es angepasste Öffnungszeiten?

 

Rentabilität und Faktoren für die Wiedereröffnung von Läden

Tatsächlich müssen sich Händler auch die Frage stellen, ob sie einen wirtschaftlichen Nutzen durch die sofortige Wiedereröffnung davontragen können.

Die gesetzlichen Vorgaben für eine Wiederaufnahme des Betriebs sehen diverse Investitionen vor, wie zum Beispiel Plexiglas-Scheiben an den Kassen. Darüber hinaus herrscht noch immer Unsicherheit in der Gesellschaft, die großen Einkaufsstraßen werden voraussichtlich nicht direkt mit kaufkräftigen Kunden gefüllt sein.

Durch die Regelung in Deutschland, dass lediglich Geschäfte mit einer Ladenfläche von unter 800 Quadratmetern geöffnet sein dürfen, sind die „Big Player“ meist ausgeschlossen. Allerdings locken genau jene Markengeschäfte einen Großteil der Kunden in die Fußgängerzonen.

 

Rechtslage der Corona Einschränkungen in Deutschland vs. Schweiz

In der Schweiz hingegen ist die Versorgung momentan nur auf den Großhandel beschränkt. Im Gegensatz zu Deutschland bleiben kleinere Geschäfte nach wie vor geschlossen.
Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz werden nun Stimmen laut, die Wettbewerbsverzerrungen fürchten.

 

Agenda | GANDT Fireside Chat Video #002

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